Architektur ist komplex, bedarf aber deshalb des universellen
und nicht nur des speziellen Wissens. Ganzheitlichkeit und Verständnis
von Zusammenhängen muss daher in den Fokus der
architektonischen Auseinandersetzung gebracht werden. Bereits
Schiller hebt 1789 den tätigen, d.h. kreativen Geist hervor,
der über ein universelles Weltverständnis verfügt, „weil er forsche,
wie eines zum anderen sich verhalte, da eines nicht ohne
das andere sein kann“. Daraus kann eine Arbeitsanleitung abgeleitet
werden, mit deren Hilfe alle Komponenten, bzw. Merkmale
der Architektur - Ort, Form, Konstruktion, Material etc. - in einen
Zusammenhang gebracht werden können.
Diese Betrachtung sollte letztendlich keine Grenze kennen, so
dass der jeweilige Gegenstand der Betrachtung in einen Weltzusammenhang
gesetzt werden kann. Die wachsende, komplexe
Verantwortung des Architekten, dessen Kompetenz laut
Siegfried Gideon „vom Wasserhahn bis zur Stadtplanung reicht“,
macht eine derartige universelle Betrachtung notwendig. |